8. November 2018

Störtebeker Opti Cup 8.-10. Juli 2018 Helgoland

Am Abend vorher wurden bereits die Boote für die Verladung auf die KÜMOs (Küstenmotorschiffe) vorbereitet und diese waren zu dieser Zeit schon unterwegs. Da die KÜMOs nicht besonders schnell waren, wurden sie von der „Helgoland“ schnell überholt. So hatte die gesamte SVBS-Crew bestehend aus den Seglern Josephine Koep, Leon Koehler und Luis Koehler, den Coaches Jens Koep und Axel Koehler und ihren Familien noch etwas Zeit, die Quartiere zu beziehen. Als dann auch endlich das KÜMO eintraf, wurden die Optis vor Ort gemeinschaftlich abgeladen und an der Strandpromenade aufgereiht. Auch das „Südseeungeheuer“, unser Betreuungsboot, wurde ins Wasser gekrant und fertig gemacht.

Am Sonntag, dem ersten Regattatag, startete es mit einem eingehenden Sicherheitscheck von Boot und Segler durch die Sicherheitsbeauftragten der Regattaleitung. Sehr genau wurde auf sicherheitsrelevante Dinge geachtet. Erst wenn man die „Sicherheitsschleuse“ passiert hatte und seine persönliche ID-Karte abgegeben hatte, durfte der Segler seinen Opti unten an der Wasserlinie abstellen. Auf das Wasser ging es dann erst nach Ansage komplett gemeinsam. Von allen Seiten mit Sicherungsbooten flankiert, wurden die Kinder auf das Meer zur Regattabahn geleitet. Auch dort zogen die insgesamt 19 Motorboote für insgesamt 63 Optikinder in A und B dauerhaft ihre Runden. Eine Hochseeregatta erfordert doch etwas andere Vorsichtsmaßnahmen und es ist auch noch nie ein Kind verlorengegangen. Damit das so bleibt, wurde dieses Sicherheitsritual an jedem Wettfahrtmorgen erneut wiederholt.

Bei 3-4 Windstärken und einer Wellenhöhe von ca. 1m war dann der erste Wettfahrttag von insgesamt drei Wettfahrttagen ein gelungener Auftakt mit drei Wettfahrten. Auch hatte man als Familie nach den Wettfahrten noch etwas vom Urlaub, da die Wettfahrtleitung kurz und zügig die Wettfahrten durchzog. Man durfte nur nicht vergessen, seine persönliche ID-Karte abzuholen. Sollte die vergessen werden, hat das Folgen: 1. Man wird für den gesamten Wettfahrttag für alle Läufe disqualifiziert und man muss für die dann ausgelöste Hochsee-Rettungsaktion mit Hubschrauber usw. die Kosten tragen…. (Es haben immer alle ganz schnell ihre ID-Karten abgeholt).

Doch die Nordsee wäre nicht Nordsee, wenn sie nicht auch ein anderes Gesicht zeigen könnte. So geschah es am zweiten Wettfahrttag, dem Montag, dass sowohl Wind und Welle sich auf 8 Windstärken (gemessen) und gefühlte 2,50 m hohe Wellen steigerten. Dies war aber im Hafen nicht im Ansatz zu merken, da er in Lee auf der Insel lag. So machten sich alle Kinder frohen Mutes auf, bis auf einen. Die ersten Optis mussten zurückgeschleppt werden nachdem sie die Abdeckung der Hafenmole verlassen hatten. Das führte dazu, dass der Segelboot-Motorboot-Konvoi, der den Tag zuvor noch gut funktioniert hatte, gesprengt wurde und alle Optis in einem weiten Feld verteilt segelten und trieben. Beim Startboot kamen die wenigsten an. So ordnete der Sicherheitschef per Funk das Abbergen aller Optis an.

Luis, der an dem Tag Geburtstag hatte, hatte sich also morgens richtig entschieden, an Land zu bleiben. Mit nun gerade neun Jahren und 24kg wäre das auch schwierig geworden.

Am dritten und letzten Wettfahrttag gab es nochmals drei Wettfahrten bei immer noch anspruchsvollen aber etwas gemäßigten Windstärken und Wellen von 4-5 und 1,5m Höhe.

Auch heute mussten einige Segler reingeschleppt werden, weil sie doch sehr grün waren und die Fische füttern mussten.

Eine Erfahrung war es allemal, auch wenn der organisatorische und packtechnische Aufwand wirklich immens ist. Den Seglern hat es viel Spaß gemacht, die Wellen ohne Seekrankheit rauf und runter zu reiten und auch mal zusammen mit einer Robbe zu segeln. Das haben sie lt. eigenen Angaben auf noch keinem bisherigen Gewässer, weder Ostsee noch Gardasee oder Steinhuder Meer, so erlebt. Letztendlich gab es bei der Siegerehrung für alle tolle Preise. Josi hat in A den 4. Platz ersegelt. Leon kam auf den 2. Platz und Luis ersegelte den 13. Platz von insgesamt 30 B-Teilnehmern. Ein großes Lob und Respekt müssen wir hier den Organisatoren der Regatta aussprechen. Eine so gut organisierte Regatta haben wir noch nicht erlebt. Es hat alles perfekt geklappt und man muss bedenken, es muss alles mit auf die Insel gebracht werden vom 2x täglichen Catering, über das Papier für das täglich erscheinende Opti-Blatt des SEGEL JOURNALs bis zu den Tonnen und Flaggen.

Am Mittwoch ging es dann bei ruhiger See mit der „Helgoland“ wieder zurück nach Cuxhaven, wo die bereits angekommenen Optis nach der Zollfreigabe auf ihren Abtransport nach Braunschweig warteten.

Bericht von Axel Köhler