24. April 2023

Ostertraining und Lake Garda Meeting des Niedersachsen-Kaders

In den Osterferien fuhren 21 Kaderkinder aus Niedersachsen zusammen mit 8 Optiseglern vom NRW-Kader als Team West an den Gardasee. Mit dabei das bewährte Trainer-Trio Tim Kirchhoff, George Blaschkiewiz und Max Sporleder. Während der Regatta halfen zusätzlich Sönke Herrmann und Hans-Christian Kühn, den Überblick über die ganzen Starter zu behalten.

5 Tage Training und 4 Tage Lake Garda Meeting standen auf dem Programm. Am 1. April begann das Training ganz entspannt um 14 Uhr mit der Gruppenaufteilung und einer ersten Segeleinheit. Die nächsten Tage hieß es dann aber meist früh aufstehen zum Frühsport oder zum frühen Segeln, um den Vento noch zu nutzen. Der Vento war eher schwach, dafür kam jeden Tag die Ora sehr früh und wurde schnell sehr kräftig. Für alle ein guter Start in die Saison. Am 3. Trainingstag fuhren Tim und Max mit ihren Gruppen bereits kurz nach 8 Uhr los Richtung Malcesine. Sie gingen als erste auf den See und kamen nach mehr als 9 Stunden fast als letzte wieder im Hafen an. Danach waren alle platt und die Kleineren segelten die nächsten Tage nur noch eine “normale” Trainingseinheit.

Finn ist 11 Jahre, segelte in Tim’s Gruppe und war zum 2. Mal dabei (im letzten Jahr noch ohne Teilnahme am Lake Garda Meeting). Hier könnt ihr seine Eindrücke lesen: “Ende März sind wir aufgebrochen mit Wohnwagen und Opti auf dem Dach Richtung Gardasee. Zunächst hatten wir 5 Tage Training. Es war toller Wind und hat sehr viel Spaß gemacht. An einem Tag sind wir bei Vento bis nach Malcesine gefahren, dann setzte starker Ora ein und plötzlich gab es 5 bis 6 Windstärken und ordentlich Wellen mit Schaumkronen. Da war das Segeln sehr anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht. Insgesamt waren wir an dem Tag neuneinhalb Stunden auf dem Wasser – bisher mein längster Segeltag und eine gute Vorbereitung für die Regatta!

Die Regatta startete mit 2 Tagen Qualifizierung, in der alle Teilnehmer zufällig in sogenannte Fleets gemischt wurden. Ich war einmal in der weißen, dann in der roten Fleet. Da merkte ich ganz deutlich, dass sehr viele erfahrene Teilnehmer dabei waren. Beim Start kam ich nie richtig gut weg, weil die ganzen anderen jedes Mal über mir gefahren sind und ich deswegen immer abgedeckt wurde.

Nach der Qualifizierung wurden alle Teilnehmer nach der Rangliste einer Fleet zugeteilt. Ich habe es sogar in die Emerald Fleet geschafft. Dort war das Starten dann sehr viel einfacher und ich konnte 3 von 4 Rennen ziemlich gut vorne mitsegeln. Am Ende hatte ich dann einen 10., einen 5. und sogar einen 3. Platz in der Wertung stehen. Leider hat der 10. nicht gezählt wegen BFD. Im allerletzten Rennen war ich schon ganz schön Ko, so dass ich in diesem Rennen ziemlich weit hinten gelandet bin. Machte aber nichts.

Obwohl ich am Anfang ganz schön Respekt vor der Regatta hatte, weil da so viele krasse Segler gestartet sind, hat mir die Regatta sehr viel Spaß gemacht.

Bis bald! Euer Finn (GER 1869)”

Karlotta ist 13 Jahre, war schon mehrmals am Gardasee und nahm ebenfalls das 1. Mal am Meeting teil. Sie schrieb: “Hallo, ich berichte euch von meinen Osterferien in Italien am wunderschönen Gardasee. Die Anreise war schon ein Abenteuer mit meiner Mutter und unserem Hund Cajus im VW-Bus mit meinem Opti auf dem Dach. Wir hatten dann noch drei Tage Zeit, um uns zu entspannen und die Landschaft und die Berge zu genießen, bevor das Segeltraining begann.

Am Samstag trafen wir uns um 14 Uhr segelfertig und wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt. Ich war in Max’ Gruppe, und wir waren alle sehr aufgeregt, endlich auf dem Wasser zu sein. Der Gardasee ist berühmt für seinen kräftigen Wind, und wir hatten Glück – schon am ersten Tag hatten wir die Ora, die uns starke Böen bescherte, was mir gut gefiel.

In den folgenden Tagen hatten wir viel Spaß beim Training und bei den Wettfahrten. Oft trainierten wir mit Tim’s Gruppe zusammen. Einmal fuhren wir sogar gemeinsam mit George’s Gruppe Rennen. Am Mittwoch vor der Regatta gab es nur eine kurze Trainingseinheit, bevor wir uns zum traditionellen Umzug durch die Straßen der Altstadt von Riva del Garda aufmachten. Die Stimmung war toll, die Straßen waren voller Segler aus allen möglichen Ländern und wir zogen mit unserer Flagge durch die Gassen.

Am nächsten Tag begann die Regatta. Wir hatten viel Wind an jedem Tag und konnten immer 2-3 Rennen pro Tag fahren. Ich war in der Bronze Fleet, und obwohl ich mir gewünscht hätte, in der Silber Fleet zu sein, war ich trotzdem sehr zufrieden mit meiner Leistung 🙃. Es war eine Herausforderung, aber auch ein unglaubliches Erlebnis, gegen so viele talentierte Segler aus aller Welt anzutreten. Die Tage gingen viel zu schnell um, bald schon mussten wir wieder nach Hause.

Bevor wir abreisten, besuchten wir noch die Siegerehrung, die beim Club in Riva del Garda stattfand. Es war ein besonderes Ereignis, mit so vielen Seglern und Segelfans zusammenzukommen und zu feiern. Eine besondere Ehrung bekam Julia von Geyr aus unserem Team West, die einem Segler mit Atemproblemen auf dem Wasser geholfen hatte und dafür ihre Wettfahrt untergebrochen hatte 😃.

Insgesamt war es wieder eine unvergessliche Erfahrung, meine Osterferien am Gardasee zu verbringen, auch wenn ich manchmal an meine Grenzen gekommen bin. Ich kann es kaum erwarten, wiederzukommen! Viele Grüße, eure Karlotta 😉”

Paul Fiete (12 Jahre), der ebenfalls das 2. Mal auf dem Gardasee segelte und zum ersten Mal am Lake Garda Meeting teilnahm, berichtete: “Don`t ask me why I sail – better ask yourself why you don`t!

Gemäß dieses Mottos sind wir am 1. April pünktlich um 14:00 Uhr zum Vortraining für das Lake Garda Meeting in Torbole eingetroffen. Bei herrlichem Sonnenschein und moderaten 3 Windstärken starteten wir in unseren jeweiligen Trainingsgruppen bei George, Tim oder Max durch. Ich war zusammen mit ein paar Seglern aus Bayern und einigen anderen aus dem Team West bei George, der uns über 5 Tage hinweg bestens mit den Bedingungen des Reviers vertraut gemacht hat. Wir starteten jeden Morgen um 10:00 Uhr segelfertig und kamen nie vor 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr wieder rein. Um möglichst die Bedingungen optimal auszunutzen haben wir die Mittagspause gerne draußen verbracht und nutzten die durchweg sehr guten Segelbedingungen aus. Das Training enthielt viel Technikhinweise, die George uns gegen und mit dem Wind lautstark über das Wasser zurief. Nachmittags haben wir dann teilweise gegen Max Gruppe Rennen gefahren. Das hat mir besonders viel Spaß gemacht.

Am Gründonnerstag wurde es ernst  – die Qualifikationsrennen für die final races des Lake Garda Meeting starteten in 6 Gruppen.  Ich segelte bei Sonnenschein und einer kräftigen Ora in der weißen Gruppe. Das erste Rennen lief mit einem 37. Platz direkt super für mich und es folgte ein noch besserer Lauf mit dem 20. Platz, bevor ich mit einem weiteren 37. den Tag glücklich, aber müde beendete. Am Karfreitag machten wir wieder Besprechung im Zelt und ich fuhr motiviert raus. Es lief aber mit einem 37. und einem 82. Platz nicht so gut.  Als ich am Abend erfuhr dass ich mich trotzdem für die Goldfleet qualifiziert hatte war ich überglücklich.

Am nächsten Tag musste ich mich erst einmal an die Goldfleet gewöhnen. Das Startverhalten hier war ganz anders. Auf der Startlinie gab es oft nirgendwo mehr eine Lücke. Wir sind 2 Läufe gefahren bis der Wind im dritten Lauf komplett einbrach. Das war schade, denn ausgerechnet hier war ich sehr gut unterwegs. Am letzten Tag der Regatta wollte ich noch einmal ein paar Plätze rausholen und bei schönem Südwind steigerte ich mich immer weiter, was dazu führte dass ich mich tatsächlich etwas verbessern konnte. Mit einem 145. Platz in der Gold Fleet war ich abschließend sehr zufrieden und es war wieder einmal toll vor den Steilwänden des Gardasees segeln zu dürfen.

Paul Fiete Hickstein”

Fotos: R. Engelke, J. Heisterkamp, J. von Geyr